Wegen seiner Grösse hat der Mähnenwolf einen schlechten Ruf. Die Menschen fürchten um ihre Schafe und Ziegen, obwohl er kein Wolf ist. Sein Gebiss ist sogar zu schwach, um grosse Säugetiere zu reissen. Er ernährt sich von kleinen Nagetieren, Vögel und Insekten. 

Die Vierbeiner fressen auch pflanzliche Kost, wie zum Beispiel den Wolfsapfel. Im Gegensatz zu anderen Wildhunden jagt der Mähnenwolf nicht im Rudel. Er schleicht sich ähnlich wie eine Katze an seine Beute heran und fasst sie mit einem Sprung. Ihre Nahrung suchen sie meistens in der Dämmerung oder der Nacht.  

Lange Beine, grosse Ohren 

Der Mähnenwolf lebt in Südamerika, wo er der grösste Wildhund ist. Er ist rotbraun gefärbt und seine Schnauze ähnelt einem Fuchs. Seine namensgebende Mähne ist schwarz. Mit seinen langen, stelzenartigen Beinen streift er durch die Savanne. Er bevorzugt hohe Grasgebiete und Buschländer. Speziell ist seine Art zu laufen: Er bewegt beide Beine einer Seite gleichzeitig und läuft so «schaukelnd» im Passgang. Mit dem Wolf sind die Tiere nur entfernt verwandt.  

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Steckbrief Wissenschaftlicher Name: Chrysocyon brachyurus  
Lebensraum: Savanne, Steppe 
Grösse: Kopf-Rumpf-Länge zirka 110 Zentimeter, Schulterhöhe zirka 80 Zentimeter 
Gewicht: 20 bis 23 Kilogramm  
Lebenserwartung: in freier Wildbahn unbekannt; im Zoo bis zu zwölf Jahre  
Nahrung: Kaninchen, Nagetiere, Vögel, Eier, Echsen, Insekten, Früchte 
Anzahl Junge: drei bis fünf 
Tragezeit: 62 bis 66 Tage  
Bedrohung: potenziell gefährdet   

Vereint und doch getrennt 

Lange galt der Mähnenwolf als Einzelgänger. Man fand allerdings heraus, dass sie zwar kein Rudel bilden, aber Männchen und Weibchen zusammen im gleichen Revier leben. Sie jagen getrennt und halten auch sonst Abstand voneinander. Erst nach der Paarungszeit und bei der Aufzucht der Jungen helfen die Tiere sich gegenseitig. Die langen Beine entwickeln sich bei den jungen Mähnenwölfen erst später. 

Die speziellen Wildhunde stehen, laut einer Einschätzung von 2015, auf der roten Liste der bedrohten Tierarten und gelten als «potenziell gefährdet». Ihr Lebensraum fällt vermehrt Kaffe- und Sojaplantagen zum Opfer. Wegen Aberglauben und Vorurteilen werden sie von den Menschen gejagt oder bei der Suche nach einem neuen Revier von Autos überfahren. 

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