Langer Hals, dünne Beine: Das Gerenuk fällt sofort auf. Der Kopf ist für seine Grösse eher klein, dafür sind die Augen und Ohren gross. Der Vierbeiner wird auch Giraffengazelle genannt, der Name Gerenuk bedeutet auf Somali in etwa «Giraffenhals». Die Tiere sind eine afrikanische Gattung der Antilopen aus der Gruppe der Gazellenartigen. Nur die Männchen haben Hörner und sie haben stärkere Hals-Muskeln als die Weibchen. Verbreitet sind die Giraffengazellen in Afrika, vor allem in den Gebieten von Äthiopien und Somalia über Kenia in den Norden Tansanias. In Sudan und Ägypten sind die Tiere ausgestorben. Es gibt einerseits die nördliche Giraffengazelle, die etwas grösser ist, andererseits die südliche Giraffengazelle, die etwas kleinere Art. 

Angepasste Lebensweise 

Da die Giraffengazellen in trockenen Savannen leben, sind sie besonders gut an ihre Umgebung angepasst. Auf Wasser sind die Vierbeiner nicht zwingend angewiesen, sie nehmen Flüssigkeit alleine durch die Nahrung auf. Sie ernähren sich vor allem von Laub. Verwandt mit den Giraffen sind sie nicht, auch wenn sie ähnlich wie die grossen Tiere einen langen Hals und Beine entwickelten. Um auch Blätter von hohen Ästen zu erwischen, stellen sich die Giraffengazellen auf ihre kräftigen Hinterbeine. Diese Nahrung hoch oben hat einen Vorteil, weil kein anderes Tier es ihnen streitig machen kann. Dank einer rauen Zunge und unempfindlichen Lippen können auch Blätter von dornigen Zweigen verspeist werden. Obwohl die Art der Nahrungsaufnahme speziell ist,  sind sie nicht auf eine gewisse Pflanze spezialisiert, die Gerenuks nutzen 84 Pflanzenarten als Nahrungsquelle. 

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SteckbriefLänge: 140 - 160 Zentimeter
Gewicht: 35 - 50 Kilogramm
Wissenschaftlicher Name: Litocranius walleri 
Ernährung: Vegetarische Kost 
Jungtiere: 1 - 2 Jungtiere 
Tragezeit: 190 - 210 Tage 
Verbreitungsgebiet: Afrika 
Alter: 12 Jahre 
IUCN: gering gefährdet 

Bestand abnehmend

Auf der roten Liste der bedrohten Arten wird die Giraffengazelle 2016 als «gering gefährdet» eingestuft. Es wird geschätzt, dass seitdem der Bestand aber abnehmend ist. Die Vierbeiner haben viele Feinde, darunter Leoparden, Löwen, Hyänen, Geparde und der Mensch. Sie werden zum Teil für ihr Fleisch gejagt, bei manchen Volkstämmen gilt es aber als unrein und wird verschmäht. In Schutzgebieten leben ca. 10% der grob geschätzten 95'000 Tiere, wo sie einigermassen sicher sind. In Äthiopien leben die meisten Gerenuks.

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