Die Zauneidechse ist in Mittel- und Osteuropa zu finden, bei uns ist sie vor allem auf der Alpennordseite heimisch. Die Färbung und Zeichnung von Zauneidechsen ist individuell unterschiedlich und hängt von Geschlecht, Alter und Jahreszeit ab. Oft verläuft über den Rücken ein Muster, das ein bisschen wie eine Leiter aussieht. Die Männchen sind meistens grün, die Weibchen und Jungtiere primär braun gefärbt. 

Eine Besonderheit der Zauneidechse ist ihr Schwanz. Wenn sie in Gefahr ist, kann sie Teile davon spontan abwerfen, um den Angreifer abzulenken und zu verwirren. Der abgeworfene Schwanz bewegt sich noch einige Zeit autonom weiter, was Feinde ablenkt. Währenddessen sucht die Eidechse das Weite.  Der verlorene Schwanz wächst später nach, ist jedoch meist kürzer und blasser gefärbt als der ursprüngliche. 

Lebensweise: Von der Sonne aktiviert 

Die Tiere sind tagaktiv und sonnenhungrig. Sie fühlen sich auf Ödland und Brachen sowie in naturnahen Gärten besonders wohl. Hier finden sie viele Versteckmöglichkeiten und gleichzeitig sonnige Stellen, auf denen sie sich aufwärmen können. Besonders mögen sie Steinhaufen und Totholz, wo sie sich nicht nur verstecken, sondern auch Beute finden können.

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Nahrung: Krabbelnder Speiseplan 

Eidechsen ernähren sich von Insekten wie Heuschrecken, Käfern und deren Larven, aber auch von Spinnen und Regenwürmern. Den Durst stillen sie an Tau- und Regentropfen, die sie mit ihrer langen Zunge auflecken. 

Steckbrief Zauneidechse 
Wissenschaftlicher Name: Lacerta agilis 
Lebenserwartung: vier bis zehn Jahre   
Feinde: Fuchs, Greifvögel, Igel, Marder, Rabe 
Lebensraum: offene Landschaften wie Wiesen, Lichtungen aber auch Waldränder und Gärten 
Familie: Echte Eidechsen (Lacertidae) 
Anzahl Eier: 5 bis 14 

Fortpflanzung und Nachwuchs 

Wie die meisten Reptilien legen Eidechsen Eier, aus denen die Jungen schlüpfen. Dafür gräbt das Weibchen an sonnigen Plätzen kleine Löcher in den Sand und setzt darin bis zu 14 Eier mit weicher Schale ab. Von der Sonne gewärmt, schlüpfen die Jungtiere nach etwa zwei Monaten zwischen Juni und August. 

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Die Zauneidechse und der Mensch 

Zauneidechsen stehen auf dem Speiseplan von vielen Tieren wie grösseren Vögeln, Mardern, Füchsen und Igeln. Auch Hauskatzen jagen die Reptilien gerne. Die grösste Bedrohung ist jedoch die Zerstörung des Lebensraums. Intensivierung der Landwirtschaft und Strassenbau können ihre Populationen beeinträchtigen. 

In der Schweiz gilt die Zauneidechse als «gefährdet». Sie wurde im Jahr 2005 zum «Tier des Jahres» und im 2020 zum «Reptil des Jahres» gekrönt. Damit soll die Eidechse als Botschafterin für den Schutz und Erhalt von Lebensräumen stehen.   

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